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Humboldt-Pinguine ersticken in Fischernetzen
Hauptursache für den Rückgang der Humboldt-Pinguine ist die Anchovi-Fischerei im Pazifik. Zusätzlich wird die bedrohte Art auch noch durch Beifänge reduziert. Das heißt die Pinguine verfangen sich in Fischernetzen und ersticken. Im Fru?hjahr 2009 meldet Serna pesca, die chilenische Fischerei -Behörde den Fund von 1000 toten Pinguine, an einem Strand in Su?dchile. Medien und Behörden schlagen Alarm, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Scheinheilig wird nach der Ursache gesucht, obwohl der Grund für solche Katastrophen eigentlich bekannt ist. Die Staatsanwaltschaft kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass keine Straftat vorliegt und es keine Schuldigen gibt. Beifänge von Pinguinen und anderen Seevögel werden als unvermeidliche Kollateralschäden der Fischerei gewertet.
Beifang ist auch in Europa ein großes Problem. Innerhalb des EU-Meeres führt das Beifang-Gebot u.a. dazu, dass pro Jahr rund 500.000 Tonnen Fisch tot in die Nordsee zurückgegeben werden müssen. Außerdem gefährden Beifänge viele Tierarten, so auch die letzten 600 Schweinswale in Nord- und Ostsee. Aktuell plant die EU, das Beifang-Gebot abzuschaffen. Leider nur sehr langsam und mit Einschränkungen. Die Beifänge von Schweinswalen und Humboldt-Pinguinen ließen sich durch andere Fangtechniken z.B. neuartigen Netzen reduzieren. Daran arbeiten in Deutschland Forscher wie Prof. Culik und Sven Koschinski bereits seit vielen Jahren. Jetzt hat Prof. Simeone auch in Chile eine landesweite Untersuchungen durchgeführt. Bleibt nur die Frage, ob die Forschungen noch rechtzeitig zu brauchbaren Ergebnissen führen
Verantwortlich: W. Knauf, Landau
Dauer: 9 Minuten
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Freitag, 08. Januar 2021 - 22:29 Uhr |
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