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OK Weinstraße Newsbeitrag

Hüttendienst unter Corona-Bedingungen – Ein Erfahrungsbericht von Markus Merkler

Vom 30.01.2022

Vielleicht hat sich der ein oder andere Besucher unserer Hohe-Loog-Dienste schon einmal gefragt, wie ein solcher Tag eigentlich abläuft. Unser 1. Vorsitzender hat dazu einen Beitrag im Infoblatt des Pfälzer Wald Vereins veröffentlicht. Dies wollen wir Euch nicht vorenthalten und haben ein paar Auszüge daraus zusammengestellt.

ABSTANDSMARKIERUNGEN, WARTESCHLANGEN UND PLEXIGLASSCHEIBEN

Wir sind eine eingeschworene Mannschaft: Das Team des Haßlocher OK Weinstraße Studios.  Wir kennen uns alle seit vielen Jahren und arbeiten schon lange zusammen.  Normalerweise produzieren wir Fernsehen für die Region, seit 2015 stellen wir auch eine Mannschaft, die an zwei bis vier Wochenenden pro Jahr Hüttendienst auf „unserer Hütte“ übernimmt. 

Wir sind bestens vorbereitet! Alle vom Team sind getestet oder schon doppelt geimpft, der Thekenbereich ist mit Plexiglasscheiben abgetrennt, die Fenster sind gekippt, die Lüftungsgeräte laufen auf maximaler Einstellung. Noch ist alles wie immer. Jeder Handgriff sitzt, die Vorbereitungen laufen: Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, Leberknödel und Bockwürste heiß setzen, Zwiebeln schneiden und die kalte Küche vorbereiten.

Nachdem wir „die Küche angeworfen haben“, an der Theke und im Gastraum alles vorbereitet ist, setzen wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen – auch das ist Tradition. Gerade treffen die „Corona-Helfer“ ein, wie wir unsere neuen Mitarbeiter liebevoll nennen, die sich um die zusätzlichen Hygienemaßnahmen und die Kontakterfassung kümmern.

Zwischen 10:00 und 10:30 Uhr treffen die ersten Wanderer ein. Noch ist es ruhig auf der Hütte, die ersten Wanderer bestellen 2 Schorle, die schenke ich schnell ein – die anderen sitzen ja noch beim Frühstück – und trinken den letzten Schluck Kaffee. Normalerweise ist mein Stammplatz in der Küche, heute habe ich die Position an der Kasse übernommen. Gleich wird es rund gehen. Von den Kolleginnen und Kollegen haben wir gehört, dass der Besucherandrang auf der Hohen Loog glücklicherweise auf dem Vor-Corona-Niveau ist.

Mittlerweile ist es 11:30 Uhr, die Warteschlangen mit Abstandsmarkierung reichen bis zum Eingang – klar, das sind ja auch nur 5 Personen in der Getränkeschlange und 5 beim Essen. Die Corona-Helfer haben mittlerweile alle Hände voll zu tun, vor dem Eingang reihen sich die durstigen und hungrigen Besucher geduldig ein. Und wenn sie dann bei mir an der Theke angekommen sind, wiederholt sich immer wieder derselbe Dialog: „Guten Morgen“ – „Hallo! Schön, dass ihr da seid!“ – „Wir freuen uns auch wieder hier sein zu dürfen. Was darf ́s sein?“

Um 13:00 Uhr ist es laut geworden im Hüttenbetrieb, die geduldig wartenden Gäste unterhalten sich mit vorbildlichem Abstand über die Schlange hinweg – natürlich etwas lauter wie sonst, weil man ja die Maske im Gesicht hat – und auf den Ohren. Auch ich rede immer lauter, ich muss ja die Plexiglasscheibe und die Geräuschkulisse überwinden. Insgesamt läuft alles super, die Leute sind gut gelaunt und freuen sich über ein Stück Normalität. Pfälzer Lebensart eben.

Auch wir sind weiterhin voll motiviert und freuen uns über das zahlreiche, vorwiegend positive Feedback und die Geduld unserer Gäste. Aber am Abend, als ich mich mit einem Glas Rotwein zum Team setze, merke ich, dass meine Stimme versagt.  Das war zu viel für meine Stimmbänder.

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