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Trailer "Theodor Graf Fugger v. Glött"
Deserteur oder Freiheitskämpfer?
Eine Straße in der Südstadt, eine Gedenktafel auf dem Friedhof und eine Tabakdose im Stadtmuseum
erinnern in Landau an Theodor Graf Fugger v. Glött. Der adelige Unterleutnant diente
von 1842 bis 1850 in der Landauer Festung. Er wurde am 11. März 1850 im Hauptgraben, in der
Nähe der heutigen Pestalozzi-Schule, hingerichtet. Mit Hilfe der Historiker Dr. Michael Martin und
Christine Kohl-Langer haben Gabriele und Werner Knauf alte Prozessakten und zeitgenössische
Berichte studiert und sind der Frage nachgegangen: Deserteur oder Freiheitskämpfer oder
beides? Die Suche läßt nicht nur das Todesurteil, sondern auch Orte und Plätze der Stadt wie die
Reiterstrasse 13, dem letzten Logis des Grafen, die Kronstrasse 6, damals Lokal des demokratischen
Vereins heute Drogeriemarkt und den Galeerenturm mit der damaligen Zelle in neuem
Licht erscheinen.
Theodor Fugger wurde 1823 in Schloss Glött bei Dillingen geboren. Sein Vater, der Reichsrat
Fidel Fugger v. Glött, zwang ihn, Offizier zu werden. Der Soldat wider Willen begeisterte sich für
Demokratie und Freiheit und schloss sich 1849 dem Pfälzischer Aufstand an. Diese Volksbewegung
trat für die Reichsverfassung und damit die nationale Einheit sowie erstmals formulierte
Grundrechte ein. Im Mai 1849 nahm Theodor Fugger seinen Abschied von der Armee und beteiligte
sich an einem Angriff auf Landau. Beim Einmarsch der Preußen wurde er festgenommen und
zum Tode verurteilt. Rund ein dreiviertel Jahr war er im Galeerenturm inhaftiert. Gnadengesuche
des Vaters wurden von der bayrische Regierung und König Maximilian II abgelehnt. Nach der
Revolte in der Pfalz wollte die Obrigkeit um jeden Preis ein Exempel statuieren. Liberale Landauer
waren empört, trotz drohender Strafen schmückten sie lange Zeit das Grab des Grafen.
Verantwortlich: W. Knauf, Landau
Dauer: 2 Minuten
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Donnerstag, |
Mittwoch, 29. Januar 2020 - 23:58 Uhr |
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